Bei unserer religionspädagogischen Ketteinheit am Nikolaustag kam zu Beginn das Thema auf,
dass einige Kinder ein Seil haben, während die anderen keines haben.
Schnell kamen wir auf den Gedanken, dass es in der Welt auch so ist.
Wenige besitzen viel, aber viele besitzen wenig.
Wir suchten nach Lösungen für unser Seilproblem und tatsächlich gelang es uns.
Wir machten einen Aufstand und rutschten enger zusammen, und dann hatte jedes Kind seinen Platz beim Seil.
Da fiel uns ein, dass es auch schon einmal jemanden gab, der erkannte,
dass manche Menschen nur ganz wenig hatten, und dieser jemand half ihnen.
In unserer Mitte gestalteten wir eine Stadt am Meer und schnell wussten die Kinder,
dass es sich um die Stadt Myra handelte.
Im Mittelpunkt stand ein besonderes Haus, von dem Margit eine spannende Geschichte erzählte.
Die Kinder lauschten gebannt und spielten die Figuren der Erzählung mit.
Als schon ein Mann zwei Säcke für die Tür des Hauses bereitgestellt hatte, erlebten wir die Nacht,
in der sich dieser geheimnisvolle Mann anzog. Spätestens jetzt wussten alle Kinder, wer die Not
dieser Familie erkannt hatte und ihnen geholfen hatte.
Interessiert hörten sie zu, was Nikolaus diesmal im Sack hatte, und die Überraschung war groß,
als es nicht nur Stiefel für die Familie waren.
Als der Nikolaus schließlich ein Säckchen aus seinem großen Sack herausnahm, rief ein Kind freudig:
„Das ist ja ein Nikolaussackerl von uns!“
Dieser Moment wird uns noch lange in Erinnerung bleiben, denn die Kinder lebten so intensiv in der Geschichte mit,
dass sie ganz vergaßen, dass der Nikolaus auch etwas für sie mitgebracht hatte.
